Eine der schönsten Gegenden im sowieso schon schönen Kirgistan ist der Issyk Kül See. Er ist so groß, dass man oft das Ufer der anderen Seite gar nicht mehr sehen kann. Kamele gibt es dort auch. Ein Salzsee, der direkt am Issyk Kül liegt, war auch ein Ziel. Der Salzgehalt des Salzsees ist so hoch, dass man wie im toten Meer darin schweben kann, was natürlich großen Spaß gemacht hat. Der Schlamm am Seeboden soll besondere heilende Wirkung haben. Das durften wir uns natürlich auf keinen Fall entgehen lassen!
Am Issyk Kül Ufer trafen wir auf eine Gruppe deutscher Reisender. Zwei Unimogs und ein MAN ließen eine Expeditionsgruppe vermuten, doch tatsächlich waren hier eine Familie mit ihren drei Kindern (Fam. Färber) und zwei Paare (Heidi mit Norbert und Ananda mit Marco) unterwegs. Ein Stück der Reise machten wir von dort an quasi gemeinsam, denn die Gruppe war natürlich von weitem sichtbar und so trafen wir sie immer wieder. Es war echt schön, sich mal wieder auf Deutsch unterhalten zu können und Erlebnisse auszutauschen. Zusammen besuchten wir das Fairy Tale Valley mit seinen sandsteinfarbenen, kurios geformten Felsen und andere Täler entlang des Issyk Kül, und gingen gemeinsam zum Viehmarkt in der kleinen Stadt Karakol. In Karakol trafen auch noch Freunde unserer neuen Freunde und wir blieben ein paar Tage, um das Miteinander zu feiern.
Einen Zwischenfall noch will ich nicht vorenthalten. Eine unserer Ausflüge in ein Tal östlich von Karakol endete in einem ziemlichen Schlammassel 🙂 Wir verloren nämlich beim Bergauf-fahren unseren Ersatzreifen, der unterm Auto befestigt war. Da es aber gerade arg regnete, legten wir den Reifen einfach auf die Motorhaube und wollten so noch die paar Meter bis zu einer Plattform fahren (etwa 15 Meter). Oben angekommen geriet der Reifen aber aus seiner stabilen Lage und fiel von der Motorhaube auf den Boden, wo er natürlich anfing, den Berg hinunterzurollen. Wir sprangen beide aus dem Auto, da der Berg unten mit einem Fluss endete. Josef war auf der richtigen Seite und rannte dem Reifen hinterher. Wer sich jetzt die Situation auch nur annähernd so lebhaft vorstellen kann, wie es tatsächlich gewesen war, wird mir bestimmt nicht übel nehmen, dass ich arg lachen musste bei dem Anblick. Josef verlor unterwegs noch seine Flipflops in diversen weichen Kuhfladen und kam aber ein paar Augenblicke später stolz mit dem Reifen wieder hochgelaufen. Nun, es sollte nicht der letzte Zwischenfall mit dem Ersatzrad gewesen sein, aber fürs Erste waren wir wieder safe.
Vor den Toren von Karakol erlebten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang. Das Tolle am eigenen Auto ist, dass man überall übernachten kann. Die schönsten Plätze werden zu Deinem zu Hause für eine Nacht. In Zentralasien ist es erlaubt, überall zu zelten oder im Auto zu übernachten. Nirgendwo sonst hatten wir derartig tolle Ausblicke!